Wattwandern: So verhält man sich im Watt richtig
Wer Wattwandern geht, sollte sich ein paar sehr wichtige Regeln zu Herzen nehmen und den nötigen Respekt vor diesem wunderschönen Lebensraum haben, sonst kann es schnell gefährlich werden. Was genau Sie beachten sollten erfahren Sie hier.
Leichtsinn, Selbstüberschätzung und Unwissen bergen viele Gefahren. Ganz besonders im Nationalpark Wattenmeer. Doch warum? Im Wangerland an der Nordsee kann man an vielen Stränden bei Hooksiel, Horumersiel oder Schillig über den Meeresboden wandern. Vor Alleingängen im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer wird allerdings abgeraten und gewarnt: Nicht, weil im Watt mehr Tiere als im Urwald unterwegs sind, sondern weil diese ursprüngliche Naturlandschaft im Rhythmus der Gezeiten immer wieder unter Wasser steht und das geht oft ganz schön schnell. Wenn Sie sich an ein paar Verhaltensregeln halten, steht einer Wattwanderung mit vielen tollen Eindrücken nichts im Wege. Am besten ist es aber, Sie gehen mit einer geführten Wanderung ins Watt. Die Nationalparkwattführer im Wangerland sind sehr erfahren und bringen sie sicher ins Watt und wieder zurück.
Außerdem erhalten Sie hier viele Erklärungen zum Lebensraum Wattenmeer und so wird ihre Wattwanderung zu einem lehrreichen und vor allen Dingen sicheren Ausflug. Wenn Sie dennoch einen Alleingang planen, wovon ich aber dringlichst abraten möchte, beachten Sie bitte folgendes: Bevor Sie ins Watt gehen, sollten Sie sich vor Ort nach den Hoch- und Niedrigwasserzeiten informieren. An den Strandkassen und Infotafeln überall im Wangerland finden Sie Tidenkalender oder auf der Website von wangerland.de. Beim Wattwandern sollten Sie Ihre Zeit so berechnen dass eine rechtzeitige Rückkehr vor dem Einsetzen der Flut gewährleistet ist. Gehen Sie niemals bei auflaufendem Wasser, bei Flut, ins Watt. Das Problem: die Priele laufen bei Flut zuerst voll und haben starke Strömungen, die Ihren Rückweg ans Festland abschneiden können. Auch geübte Schwimmer sollten auf keinen Fall bei Strömungen durch einen Priel schwimmen. Nehmen Sie aus Sicherheitsgründen lieber ein Handy oder einen Kompass mit. Am besten haben Sie immer auch eine Uhr dabei. Wichtig ist gute und sichtbare Kleidung. Gehen Sie niemals alleine ins Watt, nur mit einer Badehose oder mit einem Bikini bekleidet. Und bitte ziehen Sie sich geeignete Schuhe an. Gummistiefel bleiben im Watt stecken. Am besten sind ein paar alte Turnschuhe (bekommt man hinter- her wieder sauber) die verhindern, dass die scharfen Muscheln Ihre Füße verletzen.
Es gibt in der Tat nichts Schöneres, als bei strahlendem Sonnenschein diese wunderbare Natur zu erkunden, aber Vorsicht! Im Watt ist auf Grund der leichten Brise und der Reflektion des Sonnenlichtes auf dem nassen Boden die Sonnenstrahlung ganz besonders gefährlich und intensiv. Schützen Sie Ihren Kopf und Ihre Haut vor Sonnenbrand. Dann haben wir noch eine ganz große Bitte an Sie! Es ist nicht verboten im Watt zu essen oder zu trinken. Ganz im Gegenteil. Wer lange wandert hat natürlich auch Hunger und Durst. Aber die Nordsee kann kein Plastikmüll mehr schlucken! Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll. Seevögel und andere Meeresbewohner im Wattenmeer verenden qualvoll an Müll in ihren Mägen. Tun Sie den Müll dorthin, wo er hingehört! Während des Wattwanderns wieder zurück in Ihren Rucksack und an Land in den Mülleimer. Alle Informationen zu geführten Wattwanderungen im Wangerland finden Sie auf www.wangerland. de und im Veranstaltungskalender.
Viel Spaß bei Ihrer Wattwanderung wünschen