Mudderboot zurück in Hooksiel!
Mudderboot zurück in Hooksiel!
Als das Boot am Haken des Schwerlastkrans hängt und über die Deichmauer am Alten Hooksieler Hafen schwebt, brandet Applaus auf. Wenige Minuten später sitzt es auf dem Sockel – das Mudderboot ist wieder zurück an seinem angestammten Ort auf der Knyphauser Seite des Hafens.
Fünf Jahre lang hat es gedauert, bis das technische Denkmal rundumerneuert werden konnte. Die Hooksieler Vereine, allen voran der Seebadeverein, haben Geld gesammelt, um die etwa 25 000 Euro teure Sanierung zu stemmen. „Ich bin unwahrscheinlich froh, dass diese Sache jetzt endlich durch ist“, sagt Seebadevereins-Vorsitzender Erwin Abels. Er hat immer wieder gemahnt, geworben, Druck gemacht, damit das Mudderboot erhalten werden kann. Fast 8000 Euro hat der Seebadeverein aus seiner Kasse ins Mudderboot gesteckt, 2500 Euro hat die Gemeinde Wangerland – ihr gehört das Boot – beigesteuert, der Rest wurde über Spenden und Sponsoring finanziert.
Schlickräumboot
Mit dem Mudderboot wurde die Zufahrt des Hooksieler Sielhafens von Schlick geräumt, das Boot wurde 1925 gebaut und war bis in die 1950er Jahre im Einsatz.
Zum Schlickräumen wurde zunächst Wasser hinter dem Sieltor gestaut und das Boot mit abgesenkten Flügeln in die Fahrrinne gesetzt.
Wurde bei Ebbe das Sieltor geöffnet, schob das ablaufende Wasser das Mudderboot in die offene See – und das nahm dabei auf zwölf Metern Breite den Schlamm mit.
Mit der nächsten Flut kam das Mudderboot dann zurück in den Hafen.
Im Frühjahr 2013 war das Holzboot abgebaut worden – und zwar Spant für Spant, damit es nicht ganz und gar zerbröselt. Spezialschiffbauer Wolfram Heibeck hat die Restaurierung übernommen, hat viele hundert Stunden Arbeit investiert. Nun ist das Boot sozusagen wie neu – denn viel altes Holz war nicht zu retten.
Seit 1992 lag das Mudderboot als technisches Denkmal am Alten Hafen von Hooksiel. Dort hatten Wind, Regen und Salz dem schwarzen Boot aus massivem Eichenholz so zugesetzt, dass außer den Beschlägen nichts mehr zu retten war.
Heibeck hatte für den Wiederaufbau auch die Baupläne rekonstruiert – einen entscheidenden Unterschied zum Original gibt es allerdings: Das Museumsboot ist nicht mehr schwimmfähig, der Boden ist flach, so dass das Boot perfekt auf dem Sockel sitzt.
Zur Rückkehr des Mudderboots in den Alten Hafen waren viele Hooksieler gekommen und schauten sich das Spektakel von der Hafenmauer aus an. Mehrere Hooksieler Firmen haben mitgeholfen, den Standplatz des Mudderboots vorzubereiten, haben Material und Arbeitskraft gespendet. Nun soll rund ums Boot noch ein Spazierweg angelegt werden, die Säcke mit Muschelschalen stehen schon bereit.
Und dann hofft der Seebadeverein noch auf Sponsoren für Bodenstrahler und eine Topplampe, die das Mudderboot nachts ins rechte Licht rücken sollen. Wer bei der Finanzierung helfen möchte, kann sich an Erwin Abels wenden per E-Mail an: e.abels@t-online.de.
„Jetzt habe ich fünf Jahre gewartet, da machen die paar Minuten nun auch nichts mehr aus“, meinte der überglückliche Abels, als sich der Wiederaufbau des Holzschiffs zunächst leicht verzögerte.
Eine feierliche Einweihung soll auch noch gefeiert werden – der Termin steht allerdings noch nicht fest.
Mehr Informationen finden Sie unter https://de.wikipedia.org/wiki/Mudderboot
Viel Spaß im Alten Hafen Hooksiel wünschen www.ferienhausantje.de und www.ferienhaushooksiel.info